18. April 2024

Reisen in Zeiten von Corona (Teil 2/3), gesundheitsbedingt OHNE Maske (Mund-Nasen-Schutz – MNS) nach Fuerteventura

(Anm. d. Red.: Diese Reportage entstand im Zeitraum Mitte September bis Mitte Oktober und ist inzwischen leider veraltet, da sich die Verordnungen schneller ändern, als man gucken kann. Dennoch veröffentlichen wir den Bericht als Dokument der Zeit. Wichtigeser Hinweis: Während der Reportage war noch kein ärztliches Attest notwendig, um eine gesundheitliche Beeinträchtigung zu „beweisen“. )

Wir fahren etwa eine Stunde zum Hotel, dass wir, wie auch die Flüge, direkt gebucht haben. Im Vorfeld haben wir natürlich im Hotel angerufen und uns zum Umgang mit der Maskenpflicht erkundigt. So machen wir es auch seit geraumer Zeit auf Reportagen innerhalb Deutschlands.

Hier hatten wir im Sommer sogar mal einen extra Frühstücksraum für so Menschen wie wir, der noch viel gemütlicher war, als der „Normale“. Dort haben wir eine 5 Sterne Bewertung hinterlassen. Das war in einem wunderschönen Themenhotel im schönen Halle an der Saale.

Aber zurück auf die Insel. Man versicherte uns telefonisch, dass das nach Articolo 6 der spanischen Maßnahmen ( siehe Reise teil 1) kein Problem wäre, so man denn den Attest jederzeit zur Hand hätte.

Auch hier bitten wir um Nachsicht, dass wir das Hotel nicht nennen, obwohl es das mehr als verdient hätte. Es handelt sich um eine kleine aber feine Bungalow-Anlage in Costa Calma in zweiter Reihe zum Meer, die von Schweizern betrieben wird.

Wir fühlen uns hier sehr wohl und werden völlig normal behandelt. Das komische Gefühl vom ersten Tag haben wir am Ende des zweiten Tages verloren.

Hier laufen wirklich alle Menschen auch im freien mit Maske rum, so will es die spanische Verordnung. Nur wir nicht.

Uns fällt auf, dass die meisten Masken im Freien unterm Kinn sind und fragen einige Menschen, die wir allerdings nicht filmen. Man erklärt uns, dass man lediglich Angst vor der Guardia Civil hat, die hier hart durchgreife. Angst vor einer Infektion hat hier eigentlich kaum jemand, obwohl man schon an eine erhöhte Ansteckungsgefahr glaubt.

Obwohl am Strand auch Maskenpflicht herrscht, außer auf dem Handtuch und beim Baden, stellen wir fest, dass dies weder eingehalten noch kontrolliert wird.

Also normales Leben on the Beach. Wir sind erleichtert und genießen die mehr als leeren Strände, wo wir teilweise einen Quadratkilometer für uns haben. Und das ist keine Übertreibung! Ein Traum. Für die Insel allerdings eher ein Alptraum. Gerade Deutschland hat mit seiner Einstufung ganz Spaniens zum Risikogebiet, erheblich dazu beigetragen, dass wir hier teilweise durch Geisterorte fahren und die meisten „Hotelburgen“ geschlossen sind. Warum man hier nicht wie beispielsweise mit Kroatien verfahren ist, wo man einige Regionen ausgeschlossen hat, erschließt sich uns nicht. Zumal Fuerteventura teilweise bessere Inzidenzzahlen hat als Deutschland selbst. Als wir abreisen hat Fuerteventura eine 7 Tages Inzidenz von deutlich unter 20 auf 100.000 !!! Aber dazu mehr bei der Rückreise.

In allen Bereichen der Insel das gleiche Bild. Geschlossene Hotelanlagen, Shops, Bars und Restaurants nur vereinzelt sehen wir offene Läden, so z.B. die bekannte Ladenzeile in Jandia. Ein trauriges Bild, dass man nur am Strand vergisst. Hier sind auf einmal mehr als genug Parkplätze, wo man sonst, wie in Berlin, einen suchen muss,  Wir sprechen mit Urlaubern, vor die Kamera will in dieser Zeit allerdings kein Einziger. Ebenso ergeht es uns bei Personal in Restaurants und Hotels in denen wir mit Mitarbeitern reden konnten.

Zu groß die Sorge in der Öffentlichkeit nicht verstanden zu werden, wenn man mit den Maßnahmen nicht einverstanden ist. Zu groß die Angst in eine der vielen Schubladen gesteckt zu werden, wenn man dem ganzen kritisch gegenüber steht oder einfach nur berechtigte Fragen aufwirft. Zu groß die Angst am Ende auch noch den Job zu verlieren. In Butihondo sprechen wir mit einem Wachmann, der für ein geschlossenes Hotel zuständig ist. Er gibt uns zu verstehen, dass er der Einzige seiner Familie ist, der noch Arbeit hat. „Sehen Sie sich um hier, die großen Hotels alle zu! Ein Geisterort.“, erzählt er uns.

Eine Anlage weiter werden die Grünanlagen gepflegt. Der Gärtner möchte nicht mit uns sprechen.

Eine Reinigungskraft aus einem der wenigen offenen Hotels erzählt uns traurig, dass nur etwa 150 von über 1000 Betten belegt sind. Die meisten KollegInnen sind arbeitslos (ähnlich der Kurzarbeit in Deutschland) aber das Geld reiche gerade für die Miete.

Ein Pärchen aus Deutschland treffen wir im Restaurant. Sie erzählen uns, dass sie sich hier sicherer fühlen als in Deutschland, weil hier überall Maskenpflicht ist und man sich egal wo man rein kommt die Hände desinfizieren muss. Das können wir bestätigen, machen das aber selbst eher selten, da wir uns damit nicht die Haut kaputt machen wollen.

Als wir kritisch nach fragen, ob die Maßnahmen nicht etwas überzogen seien, weil Schweden ja gezeigt hätte, dass es auch einen anderen Weg gegeben hätte, endet das Tischgespräch mit dem Hinweis, dass man das ja nicht vergleichen könne. Auch das sind wir ja gewohnt. Hinterfragen in Deutschland? Unerwünscht.

Allerdings stellen wir fest, dass weniger Deutsche auf der Insel sind als sonst. Wir sind nicht zum ersten Mal hier, sondern kennen Fuerteventura seit fast 20 Jahren und sind jedes Jahr hier. Wir hören öfter Französisch, Schwitzerdeutsch und russisch. So gut wie kein Englisch, wobei Engländer meist im Norden der Insel sind, den wir dieses Mal nicht besuchen.

Eine Schweizer Familie mit 2 Töchtern erzählt uns, dass sie kurzfristig günstig gebucht haben und bereits einmal wegen Hotelschließung umziehen mussten, allerdings höherwertig.

In unserem Lieblingsrestaurant bekommen wir von einem Urlauber mit, dass TUI einen Flug nach Hannover abgesagt hat und er eine Woche länger bleiben muss, TUI jedoch die Kosten dafür übernehmen würde. Dies können wir nicht überprüfen. Unser Kellner erzählt uns, dass etliche Buchungen der deutschen Veranstalter storniert wurden, so auch bei unseren Tischnachbarn, die, weil sie die Reise nicht stornieren wollten, kurzfristig mit Ryanair geflogen sind.

3 Tage vor Abreise macht dann auch unser Lieblingsrestaurant zu, da es sich nicht mehr lohnt für 8 Gäste am Abend den Laden aufzumachen. Zu normalen Zeiten waren es bis zu 100. Wir drücken die Daumen, dass sie gut durch die Krise kommen und verabschieden uns herzlich.

Und schwupp sind gute 3 Wochen um. Kein einziges Mal wurden wir auf der Straße auf die „Maske“, die wir nicht tragen können, angesprochen. Dass wir hier mal arbeiten würden im Urlaub…bis vor kurzem undenkbar und am Ende war es doch sehr erholsam. Morgen geht es zurück nach Deutschland.

Für den Rückflug werden wir easyjet testen, die auch in Ihren Bedingungen Maskenbefreiung mit Attest garantieren.

Dazu mehr im 3. und letzten Teil unseres Reiseberichtes…

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Wir empfehlen an dieser Stelle wie immer, Euch Euer eigenes Bild zu machen. Hinterfrage alles und denke selbst…

Euer MunkeltMan TEAM

P.S.: Lest selbst z.B. zum PCR-Test auf den Seiten des RKI. Zum Nachweis von Viren nicht geeignet.

Viele Ansätze dazu findet Ihr auf unserer Seite https://munkeltman.de – Anregung zur Recherche

Inhalte vom Gemunkelten entsprechen nicht zwangsläufig der Meinung von MunkeltMan !!!