(Anm. d. Red.: Diese Reportage entstand im Zeitraum Mitte September bis Mitte Oktober und ist inzwischen leider veraltet, da sich die Verordnungen schneller ändern, als man gucken kann. Dennoch veröffentlichen wir den Bericht als Dokument der Zeit. Wichtigeser Hinweis: Während der Reportage war noch kein ärztliches Attest notwendig, um eine gesundheitliche Beeinträchtigung zu „beweisen“. )
Es ist schon eine komische Zeit und sie macht etwas mit der Gesellschaft.
2 unserer Redakteure, die aus gesundheitlichen Gründen keine Maske tragen können, berichten in unseren Redaktionssitzungen immer wieder von Ihren Erfahrungen im Alltag und wie Ihnen dabei immer häufiger die Empörung anderer Menschen entgegen springt.
Dabei sind Erlebnisse, bei denen im Supermarkt mit dem Finger auf sie gezeigt wird, noch die harmlosen. Oftmals gehen Kunden direkt zur Security und „melden“ gehorsamst die gesundheitlich eingeschränkten Kunden ohne Maske, anstatt sie Mal respektvoll selbst anzusprechen.
Die Regelung, zumindest in Berlin, sieht schließlich diese Ausnahme vor und zwar rechtlich ohne Wenn und Aber. Nicht einmal von einer sogenannten Geltendmachung ist die Rede; ganz zu schweigen von einem Nachweis in Form eines ärztlichen Attests. Eine kurze Erklärung muss an dieser Stelle eigentlich reichen.
Auf das Geltendmachen des Hausrechtes eines Ladenbesitzers wollen wir jetzt hier nicht explizit eingehen, nur so viel: So einfach kann ein Ladenbesitzer einen Kunden nicht des Hauses verweisen, solange dieser sich an Recht und Gesetz hält und das machen unsere Redakteure, wenn sie ohne MNS einkaufen gehen. Es ist inzwischen sehr diskriminierend!
So sind wir auf die Idee gekommen die beiden in den Urlaub zu schicken. Und zwar ins „Risikogebiet“ Fuerteventura. Hier können sie sich mal so richtig erholen und prüfen, wie es sich so reist in Zeiten von Corona ohne Maske.
Gesagt getan gebucht.
So geht es dann irgendwann im September los! Hier nun der Reisebericht der Beiden:
Erste Station Flughafen Berlin-Schönefeld
Inzwischen sprechen wir Personal immer vorher persönlich an, so erfahren wir weniger Diskriminierung und erhaschen manchmal sogar etwas Verständnis für unsere Situation. So sprechen wir den Mitarbeiter der Security an der Eingangstür vom Flughafen an, der uns erstaunt einfach durch winkt. Wir sind begeistert!
Zweite Station die Gepäckabgabe bei Raynair. Es ist leer am Gepäckschalter. Da wo man in der Vergangenheit ne Stunde an stand und von Absperrbändern hin und her geleitet wurde, kann man zu „Corona“ direkt an den Schalter. Richtig gehört. Niemand vor uns.
Die Mitarbeiterin, die wir kaum verstehen können hinter der „Plexiglaswand“, weist uns auf die „fehlenden“ Masken hin. Wir erklären kurz unsere Situation und wieder volles Verständnis und der Hinweis kein Problem. „Aber seien sie sich sicher, dass sie öfters angesprochen werden“, sagt sie bevor wir weitergehen
Das kennen wir ja zur Genüge aus unserem EDEKA beim Einkaufen.
Wir möchten hier einmal kurz zwischenschieben, dass doch ein kurzer persönlicher Hinweis ok wäre. Wir würden doch erwarten, dass bei dem Aufwand mit dem die Menschen auf die Maskenpflicht hingewiesen werden, klar sein müsste, dass ein Mensch, der sie eben nicht trägt einen berechtigten Grund dafür hätte und nicht im 5-Minutentakt einen Hinweis benötigt. Schon gar nicht einen der „MASKE!“ heißt, was einem immer wieder vorwurfsvoll mit aufgerissenen Augen über eben dieser, an den Kopf geworfen wird.
Als nächsten Punkt steuern wir die Sicherheitskontrolle an. Auch hier nur etwa 20 Reisende vor uns. Der Kollege, der kurz vor der Sicherheitskontrolle die Tickets scannt weist uns nicht auf die Maske hin, wir können weiter zur Kontrolle.
Hier treffen wir auf verständnisvolle Mitarbeiter, die uns auf die fehelenden Masken hinweisen. Wir erklären uns und werden gebeten während der Kontrolle eine Maske zu tragen, da die Flughafenleitung angeordnet hat, dass hier Niemand ohne Maske durch gelassen wird. Aufgrund der Tatsache, dass wir diese Reportage hier nicht enden lassen wollen, bestehen wir hier nicht auf die Durchsetzung unseres Rechtes und setzen, die uns freundlich sofort gelieferten Masken unter der Nase auf, was für eine wirklich kurze Zeit mit starker Belastung für uns möglich ist. Den Hinweis der Kollegen, dass es Ihnen egal sei, was wir nach der Kontrolle machen, setzen wir sofort um. Das war das erste Mal seit „Corona“ mit etwa 2 Minuten son Ding im Gesicht. Nicht schön, überhaupt nicht schön, zumal auch Herr Drosten wiederholt ausgesagt hat, dass die Maske nichts bringt. (siehe…http://munkeltman.de/2020/06/11/man-munkelt-9/)
Nun heißt es warten am Gate. Der ein oder andere guckt eventuell mal komisch, aber man lässt uns Ruhe.
Boarding: Man bittet uns irgendwas zumindest ein wenig über den Mund zu machen, wir versuchen das aus denselben Gründen wie oben. Vielleicht 40 Passagiere steigen in die 189 Menschen fassende Boeing 737-800 (Quelle: https://airseatmap.com/de/airlines/ryanair/boeing-737-800)
Ich gehe direkt auf die Stewardess, die uns freundlich empfängt, zu und erkläre unsere Situation. Kein Problem! Erklärung genügt. Sie bittet uns unabhängig von unseren gebuchten Sitzplätzen in Reihe 6 Platz zu nehmen, da die Maschine von 4 – 9 unbesetzt ist, dann haben wir Platz. Wir sind erneut begeistert. Man hält sich an die Reisebestimmungen, die wir natürlich im Vorfeld umfangreich Online recherchiert haben.
Vorrausetzung für unsere Buchungen war: Akzeptieren der Attest-Regelungen zum MNS OHNE COVID-19-Test. (sämtliche Quellen hierzu am Ende des Beitrages)
Anderenfalls wäre es nicht zu dieser Reportage, sondern lediglich zu einem kurzen Artikel gekommen, dass Reisen zu „Corona“ ohne Maske und Test nicht mehr möglich ist.
Dann heißt es Abflug ins „Risiko…“
Knappe 5 Stunden später sind wir da. Im Vorfeld haben wir unsere Atteste von unserem Hausarzt in Englisch, mit spanischem „Untertitel“ in der Überschrift, erhalten. Das Layout orientiert sich am Muster, dass anfänglich der „Pandemie“ von der kassenärztlichen Vereinigung Berlin für Ihre Ärzte zur Verfügung gestellt wurde und von einer Übersetzerin von uns „verenglischt“ wurde.
Hinweis an dieser Stelle: Wir haben uns natürlich im Vorfeld in Spanien erkundigt und die Regelungen ausgedruckt in Spanisch dabei. Was nicht deutlich wurde, dass Spanien auf dem Attest eine Diagnose erwartet und nicht nur ein Attest mit der Tatsache DASS! Nur falls Ihr selber in Kürze ohne Maske nach Spanien wollt. Das merkten wir allerdings erst bei der Sicherheitskotrolle auf dem Rückflug, aber dazu später.
Aus Respekt und da wir hier ja Ausländer sind haben wir an der Gesundheitskontrolle unsere Tüchlein vor den Mund gehängt. Das ganze dauert vielleicht 2 Minuten, nicht mehr.
Von weitem Fieber messen, QR-Code scannen (Quelle: https://www.spth.gob.es/).
Am Kofferband wieder Tuch runter, Koffer holen und ab zur Autovermietung. Auch hier nur ein Hinweis aber keine Probleme. Der Respekt und die Akzeptanz einer gesundheitlichen Einschränkung fühlt sich hier irgendwie besser an.
Dann ab zum Auto. Oha. Versiegelt. COVID-19 frei soll er sein. So werden offenbar hier die Maßnahmen umgesetzt.
Ansonsten umgibt uns im Auto die gewohnte „spanische Sauberkeit“ von billigen Mietwagen. Sei es drum. Kurzer Rundumcheck mit Fotos und ab geht die „Luzie“. Attacke !
Lesen Sie im 2. Teil, wie es uns auf Fuerteventura im Urlaubsalltag ergangen ist….
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Quelle: Ryanair, Maskenbefreiung