6. Dezember 2024

Leipzig – 07.11.2020 – QUERDENKEN – Demo mit Aufzug über den Ring wie 1989

man munkelt, …das war ein besonderer Tag

Wir fuhren etwa um 12.30 Uhr nach Leipzig rein und konnten sehen, dass wir nicht alleine waren. 3 km vom Augustus-Platz entfernt, ergattern wir „den letzten“ Parkplatz und die Autos stauen sich bereits. Zu Fuß wird es Richtung Bahnhof immer voller.

Die Menschen strömen zur Querdenken Demo.

Um 13 Uhr sind wir pünktlich an der Westseite der Veranstaltung, die mit einer Videobotschaft von Michael Ballweg startet.

Er eröffnet wie immer: „Wir sind Demokraten. Rechtsextremes, linksextremes, faschistisches, menschenverachtendes Gedankengut hat in unserer Bewegung keinen Platz. Gleiches gilt für jede Art von Gewalt. Wir sind eine friedliche Bewegung“

Diese Aussagen scheinen die Teilnehmer verinnerlicht zu haben.

Den besten Überblick hat natürlich die Polizei.

Ganz vereinzelt, konnten wir in der Menge Gegendemonstranten ausmachen, wenn überhaupt zu 4 und einmal eine kleine Gruppe von etwa 10. Aber es blieb friedlich und sie verlassen dann von sich aus oder mit polizeilicher Unterstützung die Veranstaltung. (Danke dafür!)

Kurz danach redet der ehemalige Pfarrer Christoph Wonneberger, der auch 1989 dabei war. Er erinnert an die Zeit, zieht Vergleiche und sagt: „Damals waren es nicht so viele…“

Dann gehen wir einmal über den gesamtem Augustus-Platz um uns ein Bild zu machen. Wir treffen ausschließlich auf friedliche Menschen aus der Mitte der Gesellschaft, sehen keine Fahnen, stattdessen viele Gas gefüllte Herzchen-Ballons, die die Aussage der Veranstaltung gut veranschaulichen. Auf der Ost-Seite haben wir die Veranstaltung dann bis zur Auflösung um ca. 15.42 Uhr vor einem Hotel verfolgt.

Festzustellen bleibt: Auch nach der Auflösung, blieb alles sehr friedlich.

Hier versuchten wir als Pressevertreter in eines der Hotels am Platz zu gelangen, um Bilder von oben zu erhalten, wurden jedoch nirgends rein gelassen. Die Securities waren vermutlich von der Polizei instruiert. Hier sei die Frage erlaubt, ob das noch Pressefreiheit ist.

Gegen 17.30 Uhr kam es zu Bildern, die auf uns bedrohlich wirkten. Zum einen wurden die Teilnehmer aufgefordert das Gelände über den Georgring Richtung Bahnhof zu verlassen und dort wurden sie dann nur zum Bahnhof und nicht auf den Ring durchgelassen.

Die Wege Richtung Bahnhof können solche Menschenmassen gar nicht fassen.

Die Stadt wollte offenbar nicht, dass die Menschen durch Leipzig laufen. Am Ende sind sie dann doch in einem kilometerlangen Demozug friedlich durch Leipzig über den „Ring“ gelaufen. Den Grund für diesen spontanen Demozug hat mutmaßlich die Versammlungsbehörde geschaffen.

Die Polizei war in der weit überwiegenden Mehrheit kooperativ, zurückhaltend und deeskalierend.

Wir verlassen die Demo gegen 20 Uhr

Es war eine riesige und friedliche Demonstration und eben genau nicht so, wie beispielweise der SPIEGEL gestern Abend reißerisch online titelte: „Chaostag, Chaosnacht“

Nicht vorstellbar, dass die Autoren auf derselben Veranstaltung gewesen sind.

MunkeltMan – Redaktion

siehe auch unser Video auf YouTube